Wie wir die Energiewende meistern

Netzausbau: EVN vervielfacht das Stromnetz in Niederösterreich bis 2030 – ein Mammutprojekt für die Energiewende. (Bild: EVN)
Der Inhalt im Überblick:
  • Niederösterreich beweist, dass die Energiewende mehr ist als nur ein Schlagwort.


  • Mit voller Power setzt die EVN auf Ausbau, Innovation und Nachhaltigkeit.


  • Das Netz, einst auf eine Leistung von 1.500 MW ausgelegt, muss künftig das Vierfache stemmen.


  • Biomasse, die bislang rund ums Jahr verheizt wurde, soll im Sommer pausieren.


  • Bis 2030 sollen alleine in Niederösterreich 3.000 MW Windkraft und 3.000 MW Photovoltaik Realität werden.


Erneuerbare Energien, Netzausbau, Biomasse, Speicherlösungen:

 

Ganz Europa ist auf Energie-Mission – und Niederösterreich zeigt, wie’s geht. Der Strom kommt nicht einfach aus der Steckdose, sondern von vielen klugen Köpfen, mutigen Entscheidungen und einer Bevölkerung, die anpackt. Denn gemeinsam schaffen wir nicht nur die Klimaziele, sondern machen Österreich unabhängig von teuren, fossilen Rohstoffen aus dem Ausland und bringen sauberen, günstigen Strom in jedes Zuhause.

 

Lust auf Zukunft? Die SmartGyver-Redaktion war dabei, als der EVN-Experte, Jochen Förster-Kugler, im Rahmen einer Veranstaltung im symbolträchtigen AKW Zwentendorf die gute Nachricht verkündete: Wir sind mittendrin!

 

Niederösterreich beweist, dass die Energiewende mehr ist als nur ein Schlagwort – sie ist ein echtes Upgrade für unser Land. Mit voller Power setzt die EVN auf Ausbau, Innovation und Nachhaltigkeit: Das Netz wird massiv erweitert, clevere Speicherlösungen stehen in den Startlöchern und Biomasse bekommt endlich ihren wohlverdienten Jahreszeiten-Fahrplan. Klar ist: Der Strom von morgen braucht heute unsere Unterstützung. Denn wer meint, Energie kommt aus der Steckdose, hat die Rechnung ohne die Menschen gemacht, die diesen Wandel tragen – und das sind wir alle. Wer mitzieht, gestaltet mit. Und genau darin liegt die Kraft dieser Bewegung.

 

Netzvervielfachung: Die Operation am offenen Herzen

 

Wer glaubt, Netzausbau steht auf der Bremse, kennt die Netz NÖ noch nicht. Was dort bis 2030 passiert, ist nichts weniger als eine technische und logistische Meisterleistung. Das Netz, einst auf eine Leistung von 1.500 MW ausgelegt, muss künftig das Vierfache stemmen. Und die EVN nimmt das sportlich – mit über 1.000 Kilometern neuer Kabel pro Jahr, 700 neuen Trafostationen (früher waren es durchschnittlich 250) und 40 neuen oder erweiterten Umspannwerken. Bis zum Jahr 2034 sollen es laut EVN sogar 55 sein. Jochen Förster-Kugler nennt das zurecht eine „Operation am offenen Herzen“. Und ja: Dieser Eingriff läuft bei laufendem Betrieb. Das verdient aus unserer Sicht einen Applaus!

 

Diese Transformation zeigt: Die Energiewende ist nicht irgendwann – sie passiert jetzt. Und sie erfordert Know-how, Mut, Planung und das Vertrauen der Bevölkerung. Denn ohne Rückhalt kein Fortschritt. Und ganz ehrlich – wer will nicht Teil eines Projekts sein, das Geschichte schreibt?

 

Herausforderung Speicher: Kein Feuer im Sommer

 

Sommer: Sonne, Wind und Wasser – deswegen auch Strom im Überfluss. Winter: Energiehunger. Die Rechnung geht so nicht auf – noch nicht. Österreich wird im Jahr 2030 im Sommer rund 10 Terawattstunden (TWh) mehr Strom erzeugen, als es braucht, und im Winter genau diese Menge zu wenig haben. Klassische Batterien? Reichen da bei weitem nicht aus. Also braucht es Ideen – und EVN liefert.

 

Der charmante Slogan: „Kein Feuer im Sommer“. Dahinter steckt eine einfache, aber geniale Idee. Biomasse, die bislang rund ums Jahr verheizt wurde, soll im Sommer pausieren. Stattdessen wird dann der Überschussstrom für Warmwasser und Kühlung genutzt – via Wärmepumpe, Heizstab und Klimaanlage. Im Winter wiederum darf die Biomasse ran. Das schont Speicher, reduziert Verluste und ist einfach smarter Umgang mit vorhandenen Ressourcen.

 

Und genau solche Lösungen braucht’s: clever, machbar, nah am Alltag der Menschen. Wenn wir Energie saisonal denken, sparen wir nicht nur Geld – wir gewinnen Handlungsspielraum. Und das kann entscheidend sein.

Speicherlösungen der Zukunft: Innovative Projekte wie der Hybrid-Speicher Theiß zeigen neue Wege in der Energiespeicherung. © Raimo Rudi Rumpler

 

Bevölkerung und Akzeptanz: Gemeinsam in Richtung Zukunft

 

Tech-Talk und Klimaziele schön und gut – aber ohne Akzeptanz läuft gar nichts. Förster-Kugler bringt’s auf den Punkt: „Wir brauchen eine Social Licence to Operate“. Die Lizenz zum Handeln. Denn die erneuerbare Energiezukunft wird sichtbarer – Windräder, neue Leitungen, Biomasseanlagen. Die Zeiten, in denen Energieerzeugung nahezu unsichtbar im Hintergrund ablief bzw. von der Bevölkerung einfach nicht mehr wahrgenommen wurde (die Kraftwerksgebäude mitten in der Landschaft erregen die Gemüter seit Jahrzehnten nicht mehr), sind vorbei.

 

Und das ist auch gut so. Aber es erfordert Kommunikation, Dialog – und ehrliche Antworten. Die Menschen müssen wissen, warum diese Maßnahmen gesetzt werden. Was sie bringen. Warum sie manchmal vor der Haustür stattfinden. Und dass es eben nicht nur ums Klima geht – sondern auch um stabile Preise, regionale Wertschöpfung und Versorgungssicherheit. Kurz: um unsere Zukunft.

 

Studien zeigen allerdings: Die Zustimmung zu erneuerbaren Projekten ist zwar nach wie vor hoch, sinkt aber spürbar. Das ist ein Weckruf. Denn wenn wir wollen, dass dieser Wandel gelingt, dann müssen wir alle mitnehmen. Jeder einzelne zählt. Jeder kann mitreden. Jeder kann beitragen.

 

Visionen: Ausbau, Forschung und ganz viel Mut

 

Und die Dynamik beim Ausbau wird sich noch weiter steigern: Bis 2030 sollen alleine in Niederösterreich 3.000 MW Windkraft (derzeit 1.943 MW) und 3.000 MW Photovoltaik (derzeit 1.779 MW aus ca. 120.300 Anlagen) Realität werden. Das ist kein Pappenstiel – das ist ein mutiger Kraftakt. Um das alles möglich zu machen und vor allem um das System versorgungssicher zu halten investiert die EVN in Speichertechnologien, Netzintelligenz und sektorübergreifende Projekte.

 

Da wäre zum Beispiel der Hybrid-Speicher in Theiß: ein Mix aus Batteriespeicher und riesigem Fernwärmespeicher – ein Vorzeigeprojekt für Sektorkopplung und Flexibilität. Oder das Underground Sunstorage Projekt, bei dem Wasserstoff unterirdisch gespeichert wird. Oder die H2-ready-Gasturbinen in Dürnrohr, die blitzschnell starten können, wenn es drauf ankommt.

 

Stromanbieter wie die EVN denken nicht mehr nur in Kilowattstunden – sie denken in Lösungen. Und das macht Hoffnung. Zukunft ist kein Zustand. Zukunft ist eine Entscheidung. Nicht nur Niederösterreich trifft sie. Der Netzausbau läuft, Speicherprojekte zeigen neue Wege auf, und die Menschen werden in den Wandel eingebunden. Ja, es ist viel zu tun. Aber ja, es ist auch alles möglich.

 

Wenn wir an einem Strang ziehen, schaffen wir es: raus aus fossilen Abhängigkeiten, hin zu günstiger, sauberer Energie für alle. Der Strom kommt nicht mehr einfach aus der Steckdose – er kommt aus Ideen, Mut und Miteinander. Und das ist vielleicht die beste Nachricht dieses Jahrzehnts.