Ultraschnell, intelligent und bereit für den Alltag: Mit der sogeannten „Megawatt-Technologie“ setzt Ionity neue Maßstäbe beim Laden von Elektroautos. Die neue Hardware verspricht kurze Ladezeiten und maximale Effizienz – und könnte das Reisen mit Strom revolutionieren.
Ein kurzer Stopp, eine kleine Pause – und schon sind wieder 300 Kilometer Reichweite im Akku. Was wie Zukunftsmusik klingt, wird in Kürze Realität. Die neue Ladetechnologie HYC1000 von Alpitronic schafft mit bis zu 600 kW eine Ladeleistung, die Elektromobilität in ein neues Zeitalter führt. Ionity testet laut eigenen Angaben als erster Anbieter die neuen „Megawatt-Systeme“ und plant eine europaweite Einführung. Die Ladeinfrastruktur wächst – und mit ihr die Möglichkeiten für komfortables, schnelles und nachhaltiges Reisen.
Megawatt-Laden: Neue Geschwindigkeit für die E-Mobilität
Ein Megawatt – das wären 1.000 Kilowatt Ladeleistung. Zum Vergleich: Eine gewöhnliche Haushaltsteckdose liefert gerade einmal 2,3 Kilowatt. Selbst viele Schnellladesäulen bringen es nur auf 150 bis 400 kW. Mit den neuen HYC1000-Systemen von Alpitronic wird diese Grenze nun durchbrochen. Bis zu 600 kW pro Fahrzeug sind möglich – verteilt über ein zentrales Power Cabinet auf bis zu acht Ladepunkte.
Ein System, das besonders an stark frequentierten Ladepunkten neue Effizienz verspricht: Dank dynamischer Leistungsverteilung können mehrere Fahrzeuge gleichzeitig geladen werden – ohne Einbußen bei der Ladegeschwindigkeit. Und das alles mit Strom aus erneuerbaren Quellen.
„Mit den HYC1000-Ladesystemen bieten wir eine der fortschrittlichsten Technologien auf dem Markt.“ – Jeroen van Tilburg, CEO von Ionity
Technischer Meilenstein: Das HYC1000-System im Detail
Vorgestellt im Februar 2025 in Bozen, steht das System für eine neue Generation von Schnellladelösungen. Herzstück ist ein zentraler Schaltschrank, das Power Cabinet, das die Energie intelligent auf bis zu vier Säulen mit je zwei Ladepunkten verteilt. So wird das gleichzeitige Laden von bis zu acht Fahrzeugen ermöglicht – bei Bedarf mit jeweils bis zu 600 kW.
Die Ladesäulen erkennen automatisch, wie viel Leistung ein angeschlossenes Fahrzeug abrufen kann – und stellen die passende Energie zur Verfügung. Ein Fortschritt, der nicht nur Ladezeiten reduziert, sondern auch die Auslastung verbessert und Wartezeiten verringert.
Alltagstauglich und zukunftssicher: Megawatt trifft Mobilität
Reichweite und Ladezeit sind zentrale Faktoren beim Umstieg auf Elektromobilität. Die neue Megawatt-Technologie adressiert genau diese beiden Punkte. Ein kompatibles Fahrzeug kann in unter acht Minuten bis zu 300 Kilometer Reichweite laden. Das bedeutet mehr Flexibilität – insbesondere bei langen Strecken.
Allerdings ist zu beachten: Damit eine so hohe Ladeleistung tatsächlich erreicht werden kann, muss auch das Fahrzeug selbst dafür ausgelegt sein. Nur E-Autos mit entsprechender Hochvolt-Technik und Batteriekonfiguration sind in der Lage, die volle Power von bis zu 600 kW aufzunehmen. Wer also von der neuen Ladegeschwindigkeit profitieren will, sollte beim Fahrzeugkauf auch auf die Ladeleistung achten.
Die Technologie könnte als Wendepunkt gelten: Mit Ladezeiten von unter zehn Minuten fällt das wohl letzte verbliebene Argument gegen Elektroautos – die vermeintlich zu langen Ladepausen. Damit wird der elektrische Antrieb nicht nur ökologisch, sondern auch praktisch zur überlegenen Alternative gegenüber dem Verbrenner.
„Unsere HYC1000-Systeme kombinieren Megawatt-Leistung mit intelligenter Verteilung – eine neue Ära des Schnellladens beginnt.“ – Philipp Senoner, CEO von Alpitronic
Klimafreundlich laden: Nachhaltigkeit im Fokus
Schnell heißt nicht gleich umweltschädlich. Ionity setzt bei all seinen Ladeparks auf Strom aus erneuerbaren Energien. Auch bei der neuen Generation von Megawatt-Ladern bleibt dieses Prinzip bestehen. Der Ausbau erfolgt unter Berücksichtigung von Energieeffizienz, Netzstabilität und Umweltverträglichkeit.
Grüner Strom wird zur Selbstverständlichkeit – ein bedeutender Beitrag zur Dekarbonisierung des Verkehrssektors. Die Infrastruktur entwickelt sich weiter, ohne dabei den ökologischen Fußabdruck zu vergrößern.

„Ein Blick in die Zukunft“
Mit der Einführung der HYC1000-Ladetechnologie wird das Laden von E-Fahrzeugen so einfach wie ein Boxenstopp. (Bild: Ionity)
Startschuss 2025: So sieht der Rollout aus
Ab Mai 2025 startet die Validierungsphase der HYC1000-Hardware auf dem Ionity-Testgelände bei München. Erste Ladepunkte mit bis zu 600 kW sollen in der zweiten Jahreshälfte 2025 folgen. Geplant ist eine flächendeckende Integration ins bestehende Netzwerk mit über 700 Ladeparks in 24 Ländern.
Diese Einführung markiert einen weiteren Schritt auf dem Weg zu einer leistungsstarken und europaweit harmonisierten Ladeinfrastruktur – bereit für die steigenden Anforderungen kommender Fahrzeuggenerationen.
Neue Ladezeiten, neue Maßstäbe
Die Elektromobilität wird erwachsen – mit Megawatt-Laden als neuem Standard. Was heute noch als technologische Speerspitze gilt, könnte schon morgen zur Selbstverständlichkeit werden. Die HYC1000-Technologie bringt Geschwindigkeit, Effizienz und Nachhaltigkeit unter einen Hut – und macht das Stromtanken alltagstauglich. Die Infrastruktur wächst mit der Nachfrage – und damit auch das Vertrauen in eine Zukunft ohne Abgase.