Handelsparkplätze als smarte Lösung gegen Parkplatznot

Hoffentlich auch eine Vorbildwirkung für Österreichs Städte … (Bild: KI-generiert)
Der Inhalt im Überblick:
  • In Berlin startet ein Pilotprojekt zur nächtlichen Nutzung von Supermarktparkplätzen – eine Antwort auf die akute Parkplatznot.


  • Die Technologie dahinter erlaubt komfortables Parken ohne Schranken oder Tickets, buchbar per App.


  • Begleitet von Forschung, dient das Projekt als Modell für smarte Flächennutzung in urbanen Gebieten.


  • Auch in Österreich könnten ähnliche Konzepte bestehende Flächen effizienter nutzen – ohne zusätzliche Bodenversiegelung.


  • Besonders Pendler, Stadtbewohner und Handelsbetriebe profitieren – durch weniger Stress, mehr Ordnung und neue Einnahmequellen.


Parkplatzsuche in der Stadt ist ein täglicher Frustfaktor – auch für viele Österreicherinnen und Österreicher. Während die Straßen verstopft sind, bleiben viele private Parkflächen über Nacht ungenutzt. Ein neues Pilotprojekt in Berlin geht dieses Paradoxon jetzt intelligent an – mit einem Modell, das auch für Österreichs Städte interessant sein könnte. Könnte die Lösung der Parkplatznot tatsächlich in bestehenden Flächen liegen? Und was bringt das für Lebensqualität, Verkehr und Energie?

Das urbane Paradoxon: Parkplatznot trotz leerer Flächen

In Berlin kreist laut Studien jeder dritte Autofahrer auf der Suche nach einem Parkplatz durch die Straßen – mit Folgen für Nerven, Umwelt und Geldbörsel. Gleichzeitig stehen jede Nacht tausende Stellplätze ungenutzt auf Handelsflächen leer. Diese Schieflage greift nun ein Pilotprojekt auf, das ungenutzte Supermarktparkplätze in der Nacht für die Allgemeinheit verfügbar macht – ohne einen einzigen Quadratmeter zusätzlich zu versiegeln.

Smarte Technik statt Schranken und Tickets

Möglich macht das Ganze moderne Free-Flow-Technologie: Mit Kennzeichenerkennung durch KI-Kameras funktioniert das Parken ganz ohne Schranken oder Tickets. Die Stellplätze können online gebucht werden – ab 2 Euro pro Nacht, auch im Monatsabo. Der Zugang erfolgt automatisch, die Abrechnung digital. Für Nutzer ein einfacher, transparenter Prozess. Für Städte eine effiziente Flächennutzung.

Berlin als Reallabor – was können wir davon lernen?

Das Projekt läuft derzeit in drei Berliner Bezirken – darunter Lichtenberg, Prenzlauer Berg und Panketal – jeweils mit lokal spezifischen Herausforderungen. Pendlerströme, Veranstaltungsverkehr und fehlende Stellflächen treffen hier auf leerstehende Handelsflächen. Ein Think Tank begleitet das Ganze wissenschaftlich, um herauszufinden: Wie viele Flächen könnten stadtweit geöffnet werden? Welche Preise sind akzeptiert? Und: Funktioniert das Modell auch in anderen europäischen Städten?

Österreich: ähnliche Probleme, ähnliche Chancen

In Österreich kennt man das Phänomen ebenso: Wer in Wien, Linz oder Graz mit dem Auto unterwegs ist, kennt die Parkplatzsuche zur Genüge. Gleichzeitig gibt es auch hierzulande zahlreiche ungenutzte Stellplätze auf Firmengeländen, Supermärkten oder Bürogebäuden – vor allem nachts. Genau hier könnte das Berliner Modell zum Vorbild werden: Städte könnten durch smarte Parkraumbewirtschaftung mehr Ordnung schaffen, ohne neue Infrastruktur zu bauen.

Entlastung für Alltag und Geldbörse

Gerade für Berufstätige, die auf ihr Auto angewiesen sind, oder Familien, die in verdichteten Stadtteilen wohnen, kann so ein Modell eine willkommene Erleichterung bringen. Wer abends einen fixen Parkplatz buchen kann, spart nicht nur Zeit und Stress – sondern vermeidet auch Strafzettel, Abschleppkosten oder teure Garagenmieten.

Warum das auch für den Handel Sinn macht

Auch die Betreiber der Parkplätze profitieren: Die Stellflächen bringen zusätzliche Einnahmen – ohne zusätzliche Investitionen. Gleichzeitig positionieren sich Handelsunternehmen als verantwortungsbewusste Akteure im Stadtgefüge. Die Öffnung der Parkflächen kann Teil einer breiteren Nachhaltigkeitsstrategie sein – oder schlicht wirtschaftlich sinnvoll. Das stärkt auch das regionale Image der Betriebe.

Ein einfacher, aber kluger Schritt

Der Berliner Pilot zeigt: Gute Ideen müssen nicht immer teuer oder kompliziert sein. Oft geht es darum, Bestehendes intelligenter zu nutzen. Gerade in Zeiten von Flächenknappheit, Klimadruck und wachsender Mobilität sind solche pragmatischen Lösungen gefragt. Vielleicht wird ja bald auch in Linz, Graz oder St. Pölten nachts am Supermarkt geparkt – und der Parkplatz endlich wieder zum Ruheplatz.