PV auf dem Carport: Schatten für Autos, Strom für alle

Bild: www.pixabay.com
Der Inhalt im Überblick:
  • PV auf dem Parkplatz: Wie Österreichs Parkflächen zu Stromlieferanten werden


  • Beispiele aus der Praxis: Von Salzburg bis Vorarlberg – fünf Projekte, die funktionieren


  • Warum es jetzt klappt: Technik, Politik und Preise ziehen an einem Strang


  • Vorteile: Beteiligung, Schatten, Stromersparnis


Die Stromrechnung steigt, die Hitzetage auch. Gleichzeitig liegen unzählige Flächen in Österreich ungenutzt herum – versiegelt, leer, heiß. Parkplätze, Hallendächer, Tunnelportale. Warum diese nicht doppelt nutzen – mit PV?

Immer mehr Gemeinden, Betriebe und Landesregierungen setzen auf genau diese Idee: Photovoltaik auf bereits bestehender Infrastruktur. Was lange als Nischenlösung galt, zeigt drei Jahre nach den ersten Pilotprojekten seine volle Wirkung.

Ein Sommer, zwei Bilder

Früher war der Parkplatz vor der Red Bull Arena in Salzburg einfach nur heiß. Asphalt, Blech, Staub. Schatten? Fehlanzeige. Wer im Juli um 16 Uhr dort parkte, konnte sich die Sauna sparen. Die Autos wurden zum Backofen, der Platz zum Hitzepol.

Drei Jahre später: Die Fahrzeuge stehen kühl und geschützt im Schatten. Darüber: eine der größten Photovoltaik-Carport-Anlagen Westösterreichs.

Die Idee ist simpel: Bestehende, versiegelte Fläche doppelt nutzen. Und sie funktioniert.

Parkplätze als Stromquelle: Projekte, die zeigen, wie es geht

Was sich in Salzburg tut, passiert auch andernorts – und das mit Nachdruck. Denn PV auf Infrastruktur wird zum echten Trend.

 

Niederösterreich: 3.000 Parkplätze werden zu Sonnenkraftwerken

Das Land Niederösterreich setzt bei der Energiewende auf bereits versiegelte Flächen – darunter Behördenstandorte, Bahnhöfe und vor allem auch Einkaufszentren. Ein prominentes Beispiel ist die Shopping City Süd (SCS) in Vösendorf: Dort wurden bereits 169 Parkplätze bei Eingang 8 mit Photovoltaik überdacht, 150 weitere bei Eingang 9 sollen in einem nächsten Schritt folgen.

Insgesamt wurden auf diesem Weg über 3.000 Stellplätze in Niederösterreich mit PV-Anlagen ausgestattet. Auch an weiteren Standorten – etwa in Krumbach, Niedersulz und Rastenfeld – wurden Anlagen umgesetzt. Neue Projekte sind in Wr. Neustadt, Schloss Luberegg, Randegg und Wolkersdorf geplant. Die Gesamtleistung der bisher errichteten Anlagen beträgt über 10 Megawatt.

Das Ziel ist klar: Sonnenstrom dort erzeugen, wo ohnehin Fläche vorhanden ist – ganz ohne neue Versiegelung. (Quelle: OTS-Presseaussendung, 18.07.2025)

 

Vorarlberg: Sonnenstrom auf Tunnelportalen

Ein besonderes PV-Projekt liegt im Westen Österreichs: Auf den Portalen des Pfändertunnels bei Bregenz wird eine der größten Photovoltaik-Anlagen Vorarlbergs installiert. Die Anlage ist auf den schrägen Flächen über den Nord- und Südportalen des Tunnels montiert und umfasst eine Gesamtleistung von rund 670 Kilowatt peak.

Mit dem erzeugten Strom soll künftig rund ein Fünftel des Energiebedarfs des Tunnels gedeckt werden. Die besondere Herausforderung liegt in der exponierten Lage und der Montage auf den geneigten Flächen. (Quelle: oekonews.at)

 

Burgenland: Riesen-Dach-PV auf Lagerhalle

Im burgenländischen Zurndorf entsteht derzeit eine der größten Dach-Photovoltaik-Anlagen Österreichs. Errichtet wird sie auf dem Dach des Zentrallagers des Möbelhändlers XXXLutz und wird die bestehende Anlage auf rund 20 Megawatt Leistung erweitern. Auf einer Dachfläche von rund 200.000 Quadratmetern werden rund 35.000 PV-Module installiert. Die seit kurzem bestehende PV-Anlage wird um 25.000 Module erweitert. (Quelle: nachrichten.at)

 

Salzburg: PV-Carport an der Red-Bull-Arena kurz vor Fertigstellung

Auf dem Parkplatz vor der Red-Bull-Arena in Wals-Siezenheim (Flachgau) wird aktuell eine große Photovoltaik-Carport-Anlage errichtet. Laut Lokalaugenschein sind die letzten Solarpaneele bereits im Bau – der Abschluss steht offenbar unmittelbar bevor. Die Salzburg AG investiert rund 5 Millionen Euro in das Projekt. Die Anlage soll künftig 13 Gigawattstunden Strom jährlich erzeugen – ausreichend, um etwa 3.700 Haushalte mit Energie zu versorgen. (Quelle: salzburg24.at)

 

Kärnten: 140 Parkplätze werden zu Sonnenstrom-Stationen

Am Standort Villach errichtet Kelag eine Photovoltaik-Carport-Anlage für 140 Mitarbeiterparkplätze, inklusive Ladeinfrastruktur für E-Autos. Die Anlage wird eine Gesamtleistung von 400 Kilowattstunden erreichen – genug, um 140 Haushalte oder Elektroautos ein Jahr lang zu versorgen und rund 100 Tonnen CO₂ einzusparen. (Quelle: meinbezirk.at)

Warum das jetzt doch klappt

Lange Zeit galten solche Projekte als zu teuer, zu aufwendig oder schlicht unnötig. Doch in den letzten Jahren hat sich etwas verschoben – nicht nur politisch, sondern auch technisch und wirtschaftlich.

Zum einen sind die Photovoltaikmodule deutlich günstiger geworden, was Investitionen schneller rentabel macht. Gleichzeitig hat sich die Technologie rund um Montagesysteme und Unterkonstruktionen weiterentwickelt: Heute lassen sich Carport-Anlagen schneller, modular und oft sogar ohne Eingriff in den Boden errichten.

Auch die Politik hat nachgelegt: Förderungen und gesetzliche Vereinfachungen machen den Weg frei für PV auf Parkplätzen, Dächern und Tunnelportalen. Das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) erleichtert auch die Gründung von Energiegemeinschaften, bei denen Bürgerinnen und Bürger gemeinsam Strom erzeugen, nutzen und teilen können.

Nicht zuletzt wächst das öffentliche Bewusstsein: Wer heute Flächen ungenutzt lässt, wo Solarstrom möglich wäre, gilt nicht mehr als pragmatisch, sondern als Nachzügler.

Ein neuer Blick auf bekannte Flächen

Österreich hat genug Dächer, Parkplätze und andere versiegelte Flächen, um den PV-Ausbau weiter massiv voranzutreiben – ohne dass dafür Natur weichen muss. Die jüngsten Projekte zeigen: Es braucht keinen Kraftakt, sondern den richtigen Blick. Die Wende findet nicht nur auf Dächern statt, oft reicht ein Parkplatz, eine Halle oder ein Tunnelportal. Der Rest kommt mit der Sonne.

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