Wärmepumpen im Altbau? Funktioniert überraschend gut

Wärmepumpenanlage und Speicher mit Wärmemengenzählern in der Hydraulik. (Bild: Fraunhofer ISE)
Der Inhalt im Überblick:
  • Wärmepumpen funktionieren auch im Altbau – ohne Totalsanierung.


  • Neue Studie zeigt: Effizient und klimafreundlich trotz Heizkörpern.


  • CO₂-Ausstoß um bis zu 64 % niedriger als bei Gasheizungen.


  • Leise im Betrieb, wenn richtig geplant und aufgestellt.


  • Noch wirtschaftlicher in Kombination mit Photovoltaik.


Diese Frage beschäftigt viele Hauseigentümer:innen, die in einem älteren Haus wohnen. Die Heizkosten steigen, Gas wird zum Auslaufmodell – und trotzdem ist die Unsicherheit groß: „Kann ich mein bestehendes Heizsystem einfach auf Wärmepumpe umstellen? Oder muss ich gleich alles aufreißen lassen?“ Eine aktuelle Langzeitstudie des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE bringt nun Licht ins Dunkel. Das Fazit: Wärmepumpen funktionieren auch im Altbau – effizient, klimafreundlich und oft ohne umfassende Sanierungsmaßnahmen.

Ergebnisse aus vier Jahren Praxis

In einem groß angelegten Projekt wurden 77 Wärmepumpenanlagen in Ein- bis Dreifamilienhäusern untersucht – unter realen Bedingungen, in echten Bestandsgebäuden. Das Besondere: Die Gebäude wurden nicht auf Neubaustandard saniert. Trotzdem zeigten die Anlagen Jahresarbeitszahlen (JAZ) zwischen 2,6 und 5,4. Das heißt: Pro Kilowattstunde Strom lieferten die Wärmepumpen im Schnitt das Drei- bis Fünffache an Heizenergie. Besonders effizient waren erdgekoppelte Anlagen mit einer durchschnittlichen JAZ von 4,3.

Funktioniert auch mit Heizkörpern

Ein häufiger Einwand gegen Wärmepumpen im Altbau lautet: „Ohne Fußbodenheizung bringt das nix!“ Die Studie zeigt das Gegenteil: Ausreichend große Heizkörper können mit ähnlich niedrigen Vorlauftemperaturen betrieben werden wie Flächenheizungen – ein Umbau ist also nicht zwingend nötig. Auch der Stromverbrauch durch elektrische Zusatzheizungen war überraschend gering: Bei Luft/Wasser-Wärmepumpen lag er bei nur 1,3 Prozent.

Klimafreundlicher als gedacht

Ein weiteres starkes Argument: die CO₂-Bilanz. Berücksichtigt man den aktuellen Strommix und dessen Schwankungen im Tagesverlauf, stoßen Wärmepumpen 64 Prozent weniger CO₂ aus als vergleichbare Gasheizungen – und das über das ganze Jahr gerechnet. Damit leisten sie einen real messbaren Beitrag zur Energiewende im Eigenheim.

Und was ist mit dem Lärm?

Auch diese Sorge wurde im Projekt untersucht. Langzeit-Schallmessungen zeigen: In vielen Fällen sind moderne Geräte kaum hörbar. Dort, wo es Überschreitungen gab, lagen diese stets unterhalb des Umgebungslärms – etwa von Straßen oder Nachbarhäusern. Die Forscher empfehlen, bei der Anschaffung auf Schallemissionswerte zu achten und gegebenenfalls durch geschickte Platzierung oder einfache Schallschutzmaßnahmen gegenzusteuern.

Noch besser mit Photovoltaik

Wärmepumpen und Photovoltaik sind ein ideales Team. Besonders effektiv ist die gezielte Nutzung von überschüssigem Sonnenstrom – etwa durch kurzzeitiges Hochheizen des Speichers. So lässt sich der Eigenverbrauch steigern und die Stromrechnung weiter senken. Wer bereits eine PV-Anlage hat, kann mit einer Wärmepumpe also doppelt profitieren.

Der Altbau ist kein Ausschlusskriterium

Die Ergebnisse des Fraunhofer ISE zeigen deutlich: Wärmepumpen sind nicht nur etwas für Neubauten. Mit guter Planung und fachgerechter Auslegung funktionieren sie auch im Altbau – ganz ohne Komplettsanierung. Entscheidend ist die individuelle Prüfung des Gebäudes, nicht das Baujahr. Gerade in Zeiten steigender Energiepreise und unsicherer politischer Rahmenbedingungen kann eine Wärmepumpe langfristig für mehr Unabhängigkeit, Komfort und finanzielle Stabilität sorgen.

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