E-Autos als Stromspeicher: Nationalrat macht Weg frei

Bild: www.pixabay.com
Der Inhalt im Überblick:
  • Batterien von Elektroautos sollen als dezentrale Stromspeicher zur Energiewende beitragen.


  • Der Nationalrat hat sich parteiübergreifend für die gesetzliche Förderung des bidirektionalen Ladens ausgesprochen.


  • Der Artikel zeigt, welche technischen und rechtlichen Voraussetzungen dafür nötig sind und welche Chancen sich daraus für Stromnetz und Haushalte ergeben.


Wäre es nicht praktisch, wenn dein Elektroauto nicht nur fährt, sondern auch dein Zuhause mit Strom versorgen könnte? Genau das will die österreichische Politik jetzt ermöglichen. Der Nationalrat hat sich am 19. November einstimmig dafür ausgesprochen, die Nutzung von E-Autobatterien als Stromspeicher gesetzlich zu erleichtern – für Privatpersonen ebenso wie für Betriebe und Behörden.

Das Ziel: mehr Unabhängigkeit vom Strommarkt, mehr Stabilität im Netz und eine bessere Nutzung erneuerbarer Energien. Klingt gut – aber wie funktioniert das in der Praxis?

Was beschlossen wurde – und warum das wichtig ist

Konkret geht es um das sogenannte bidirektionale Laden. Dabei kann ein Elektroauto nicht nur Strom laden, sondern diesen bei Bedarf auch wieder abgeben – ins Haus oder ins Stromnetz.

Die Idee ist nicht neu, aber bisher fehlte es an einheitlichen Vorgaben, kompatibler Technik und rechtlicher Klarheit. Mit dem neuen Vorstoß aus dem Parlament soll sich das nun ändern. Denn laut Antrag verfügen bereits heute mehrere Fahrzeugmodelle über die nötige Technik – es hapert nur noch an Ladeinfrastruktur und gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Ein Stromspeicher, der ohnehin schon herumsteht

Die Logik hinter dem Vorhaben ist einfach: Ein durchschnittliches Auto steht 23 Stunden am Tag ungenutzt herum. Warum also nicht die Zeit nutzen, in der es ohnehin parkt, um Energie zwischenzuspeichern oder bei Bedarf wieder abzugeben?

Gerade im Vergleich zu stationären Hausspeichern bieten E-Autobatterien meist deutlich größere Kapazitäten. Wer beispielsweise eine Photovoltaikanlage hat, könnte überschüssigen Sonnenstrom im Auto zwischenspeichern – und abends oder in der Nacht damit das Haus versorgen oder ins Netz zurückspeisen.

Nicht nur für Hausbesitzer interessant

Das Modell ist nicht nur für Eigentümer mit Garage spannend. Auch in Mehrparteienhäusern, bei Firmenflotten oder Behördenfahrzeugen könnte bidirektionales Laden künftig eine Rolle spielen. Die Rückspeisung ins Netz entlastet Stromleitungen und reduziert die Abhängigkeit von fossilen Spitzenlastkraftwerken.

Darüber hinaus lässt sich ein entsprechend ausgestattetes Auto auch als Notstromquelle nutzen – etwa bei einem Blackout. Ein solches Fahrzeug kann laut ÖVP-Abgeordnetem Andreas Kühberger den Strombedarf eines Vierpersonenhaushalts für bis zu vier Tage decken.

Was noch fehlt: Regeln, Standards, Klarheit

Noch ist die Umsetzung nicht in trockenen Tüchern. Laut Antrag braucht es:

  • Einheitliche Standards für Ladesysteme
  • Klare Regeln zum Konsumentenschutz (z. B. Batterielebensdauer, Rückspeisevergütung)
  • Kompatible Ladegeräte mit Rückspeisefunktion

Die Politik verpflichtet sich mit dem Beschluss selbst dazu, diese offenen Punkte rasch gesetzlich zu klären. Dass das dringend notwendig ist, zeigt auch die Kritik von mehreren Fraktionen: Die Technik sei längst vorhanden – was fehle, sei der politische Wille zur Umsetzung.

Auto und Steckdose – ein starkes Duo

Ob du ein Eigenheim besitzt oder zur Miete wohnst: Wer ein E-Auto fährt oder plant, eines zu kaufen, sollte sich jetzt informieren, ob das Modell bidirektional ladetauglich ist. Auch Ladegeräte mit dieser Funktion kommen nach und nach auf den Markt. Bidirektionales Laden macht aus dem Auto eine mobile Batterie – für dein Zuhause, dein Büro oder das öffentliche Netz.

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